Wie man einen Brickfilm macht

How to make a Brickfilm

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Diese Seite enthält eine Anleitung, wie man Brickfilme erstellt. Sie enthält sowohl die wichtigsten Grundlagen und Techniken als auch Tipps und Links zu hilfreichen Videos und Internetseiten mit Programmen zur Filmbearbeitung, Quellen für Soundeffeke und Musik etc.

Was ist ein Brickfilm?

Ein Brickfilm ist ein Stop-Motion-Film mit LEGO-Figuren. Bei der Stop-Motion-Technik wird durch das Aneinanderreihen von einzelnen Fotos die Illusion von Bewegung erzeugt – so, wie bei einem Daumenkino oder einem GIF-Bild am Computer. Wenn die Bilder schnell hintereinander abgespielt werden, entstehen flüssige Bewegungen. Im Gegensatz zu Filmen, die mit einer Filmkamera aufgenommen werden, muss bei Stop-Motion-Filmen natürlich jedes Foto einzeln gemacht werden. Nach jedem aufgenommenen Foto werden die Figuren ein kleines Stück weiterbewegt, dann wird das nächste Foto gemacht, und so weiter.

Vorbereitungen

Geschichte/Drehbuch und Figuren

Wie bei jedem anderen Film, braucht man auch für einen Brickfilm zunächst eine Idee und eine Geschichte, die in dem Film erzählt werden soll. Es ist hilfreich, zuerst alle Szenen genau zu planen, bevor die Dreharbeiten beginnen – entweder nur im Kopf, oder mit einem Drehbuch (und/oder Storyboard). So sieht man gleich, welche Kulissen und Requisiten benötigt werden, um die Geschichte im Film zu erzählen. Und natürlich braucht man LEGO-Figuren, die die Hauptrollen im Film spielen sollen, zum Beispiel die beiden Bankräuber in meinem Film „Der Überfall“:

Kamera

Um die Fotos für einen Brickfilm zu machen, braucht man natürlich eine Kamera. Dabei gibt es im Wesentlichen die folgenden Optionen:
  • Handy oder Tablet: Die einfachste Möglichkeit, einen Stop-Motion-Film zu machen, bieten heute Handys oder Tablets mit ihren eingebauten Kameras. Es gibt auch gute Apps, mit denen der Einstieg in das Animieren sehr einfach ist – aber mehr dazu später.
  • Webcam: Die zweite Möglichkeit ist, eine Webcam zu verwenden (z. B. von Logitech). Die Auflösung sollte, wenn möglich, Full HD (1080p) sein. Die Webcam wird an den Computer angeschlossen und von dort aus gesteuert. Webcams haben den Vorteil, dass sie nicht sehr groß sind und daher näher an das Geschehen im LEGO-Set herankommen können, insbesondere auch in einer kleinen, engen LEGO-Welt.
  • Spiegelreflexkamera: Sie sind zwar die teuerste Option, wenn man einen Brickfilm machen will, aber dafür liefern Spiegelreflexkameras (DSLRs) auch die qualitativ hochwertigsten Fotos. Für Brickfilme werden meist DLSRs von Canon, Nikon oder Sony verwendet. Ich selbst verwende eine Canon EOS 100D mit dem ganz normalen 18-55mm Objektiv, und zusätzlich sogenannte Makro-Filter oder Makro-Linsen, durch die man die Kamera näher bei den Figuren positionieren kann und trotzdem noch scharfstellen kann.

    Bei der Wahl einer Kamera ist es auch wichtig, vorher die Kompatibilität mit der verwendeten Stop-Motion-Software zu prüfen (siehe unten). Aber für den Anfang ist es wichtiger, an der Qualität der Animation selbst zu arbeiten, als eine möglichst gute Kamera zu verwenden, sodass für den Einstieg meistens eine der ersten zwei Optionen die bessere Wahl ist (außer natürlich, wenn bereits eine Spiegelreflexkamera vorhanden ist, die verwendet werden kann).

Hier ist noch ein wichtiger Tipp: Es sollten alle Einstellungen der Kamera, auf die man Zugriff hat, auf „manuell“ gestellt weden! Das betrifft z. B. Fokus, Blende, Belichtungszeit, ISO und Weißabgleich. Denn sonst kann es sein, dass im fertigen Film ein Flackern zu sehen ist, weil die Fotos manchmal heller und manchmal dunkler aufgenommen werden, manchmal eher rötlich und manchmal eher bläulich gefärbt sind, oder weil manchmal der Vordergrund mit den LEGO-Figuren scharf ist, und manchmal der Hintergrund. Wichtig ist auch, auf konstante Lichtverhältnisse zu achten (siehe Abschnitt „Set und Beleuchtung“).

Stativ

Üblicherweise sollen sich in einer Szene eines Brickfilms die LEGO-Figuren zwar bewegen, aber die Kamera sollte immer an der gleichen Stelle bleiben und während des Animierens nicht verrutschen. (Eine Ausnahme sind Kamerafahrten und Filme, in denen ein Erdbeben passiert ...) Daher ist es wichtig, die Kamera irgendwie zu fixieren.

Ich befestige meine Kamera dazu auf einem Stativ und stelle dieses dann vor den Tisch, auf dem ich mein Filmset aufgebaut habe, sodass sich die Kamera auf Höhe der LEGO-Figuren befindet (siehe erstes Bild unten). Man kann die Kamera jedoch auch direkt am Tisch befestigen, z. B. mit doppelseitigem Klebeband oder UHU Patafix, um sie am Verrutschen zu hindern (siehe zweites Bild unten). Wenn man Brickfilme mit dem Handy oder Tablet macht, gibt es auch die Möglichkeit, aus LEGO-Steinen eine Halterung für das Gerät zu bauen. Es gibt aber auch Stativ-Aufsätze mit Handy-Halterung.


Set und Beleuchtung

Als Kulissen für Brickfilme sind LEGO-Sets natürlich perfekt geeignet. Wie unten im Bild zu sehen ist, habe ich für meinen Film „Der Überfall“ eine LEGO-Stadt mit Häusern und Straßen auf einem Tisch aufgebaut. Dahinter befindet sich ein blauer Stoff-Hintergrund als Himmel. Als Hintergrund kann aber auch Papier oder einfach eine weiße Wand verwendet werden, wenn es zum Film passt. Wichtig ist, die Kulissen am Tisch zu befestigen, z. B. mit doppelseitigem Klebeband oder UHU Patafix, damit sie nicht so leicht verrutschen, während man animiert.

Grundsätzlich sollte man weder Sonnenlicht noch normale Deckenlampen zur Beleuchtung des Filmsets verwenden, sondern eigene kleinere Lampen wie zum Beispiel Schreibtischlampen. Handelsübliche Schreibtischlampen am Anfang auch völlig ausreichend, und ich verwende sie bis heute (siehe hinten rechts im Bild). Darin habe ich kaltweiße LED-Glühbirnen, da diese ein neutrales Licht liefern, das farblich dem Tageslicht sehr nahe kommt, und daher für Szenen, die im Freien spielen, besser geeignet sind als warmweiße Lampen mit eher gelbem und orangefarbenem Licht. Außerdem verwende ich zur Beleuchtung eine Softbox (vorne links im unteren Bild) und eine LED-Videoleuchte (vorne rechts im unteren Bild).

Tipps zur Beleuchtung:
  • Es sollte immer für konstante Lichtverhältnisse gesorgt werden. Insbesondere sollte das Zimmer, in dem sich das Filmset befindet, verdunkelt werden. Denn wenn Sonnenlicht auf die Kulissen fällt und sich dann zum Beispiel Wolken vor die Sonne schieben und wieder weiterziehen, werden die Fotos manchmal dunkler und manchmal heller, wodurch ein Flackern im Film entsteht.
  • Beim Animieren sollte man dunkles Gewand tragen. Denn durch helles Gewand kann Licht, das von den Lampen kommt, reflektiert und auf das LEGO zurückgeworfen werden. Da man nicht bei jedem Bild exakt in derselben Position sitzen oder stehen wird, führt das wieder dazu, dass manche Bilder heller und manche dunkler werden, sodass der Film flackert.
  • Die Lampen oder Scheinwerfer sollten so positioniert sein, dass die Szene gut ausgeleuchtet wird und die Details auf den LEGO-Figuren zu erkennen sind. Ich verwende meistens auch eine Lampe, die die Szene schräg von hinten beleuchtet, um Streiflichter am Rand der Figuren zu erzeugen und sie klar von der Umgebung abzugrenzen und „herauszuheben“.

Zur Beleuchtung von Szenen, die in Innenräumen spielen, sind LED-Streifen oft praktisch (siehe unten). Es gibt speziell für LEGO-Modelle auch die Beleuchtungs-Sets von Brickstuff mit LED-Lämpchen, die so klein sind, dass sie in transparente LEGO-Steine hineinpassen, die dann zum Beispiel wie richtige leuchtede LEGO-Lampen oder Auto-Scheinwerfer aussehen.

Schlussendlich kann man durch den geschickten Einsatz von Licht auch dramatische Effekte erzeugen. Für die Eröffnungsszene in meinem Film „Feuer und Wasser“ habe ich meine Schreibtischlampe und eine Taschenlampe neben bzw. hinter dem Filmset auf den Tisch gelegt (siehe unten). Für den Sonnenuntergang im Film „Der Überfall“ habe ich einen roten Heftumschlag auf meiner Lampe befestigt, um Abendrot zu erzeugen. Hier sind LED-Glühbirnen von Vorteil, da sie nicht heiß werden!

Stop-Motion-Software

Ein Stop-Motion-Programm ist sehr hilfreich beim Erstellen von Brickfilmen. Man kann damit nicht nur die Kamera „fernsteuern“ und Fotos machen, sondern es gibt auch folgende Funktionen:
  • Man kann sich in einer Live-Vorschau jederzeit die bisher animierte Sequenz anschauen.
  • Es gibt eine Zeitleiste mit den bisher gemachten Fotos, sodass man diese direkt miteinander vergleichen kann und z. B. das letzte Foto löschen und neu aufnehmen kann, wenn eine Figur zu viel oder zu wenig bewegt wurde.
  • Es gibt eine „Onion Skin“-Funktion, bei der die Live-Ansicht der Kamera vom zuletzt aufgenommenen Bild wie eine halb durchsichtige Zwiebelschale überlagert wird, sodass man sieht, wie weit man die Figuren im Vergleich zum letzten Bild schon bewegt hat.
Es gibt folgende Stop-Motion-Programme und Apps:
  • Für Handys und Tablets: Für Android gibt es die Gratis-App Stop Motion Studio. Es gibt auch eine Pro-Version, aber die Gratis-Version enthält bereits alle grundlegenden Funkionen, die man braucht. Für iPhone/iPad gibt es neben Stop Motion Studio auch noch die App iMotion.
  • Für PC: Das Programm, das ich selbst verwende, und das auch in professionellen Filmstudios für Stop-Motion-Filme verwendet wird, ist Dragonframe (siehe Screenshot unten). Es enthält alle Funktionen, die man sich vorstellen kann, und unterstützt eine große Zahl von Kameras, aber es ist auch nicht gerade billig.

    Es gibt jedoch auch eine Windows- und eine Mac-Version von Stop Motion Studio, die mit ca. 10 € viel günstiger ist und sehr viele Funktionen bietet. Neben diesen DSLR-Kameras werden (laut Bedienungsanleitung) auch Webcams unterstützt.

    Daneben gibt es noch die Gratis-Programme Boats Animator und Heron Animation. Diese funktionieren zurzeit aber nur mit Webcams, und sie befinden sich auch noch in der Entwicklung, sodass einige Funkionen noch fehlen (z. B. das Laden von Projekten oder das Exportieren von Videos). Aber es ist wohl trotzdem besser, damit zu arbeiten, als ganz ohne Stop-Motion-Software.

    Schlussendlich gibt es von DSLR-Herstellern Programme wie EOS Utility, die zwar nicht direkt für Stop-Motion-Animation gedacht sind (und auch keine der oben beschriebenen Funktionen enthalten), aber mit denen man zumindest die Kamera vom Computer aus fernsteuern kann, sodass man nicht direkt bei der Kamera auf den Auslöser drücken muss (denn je weniger man die Kamera während des Animierens berührt, desto weniger kann sie verrutschen oder unabsichtlich bewegt werden).

Anmerkung: Es ist natürlich auch möglich, Brickfilme mit einer normalen Kompaktkamera zu machen (so habe ich angefangen), aber werden nur selten von Stop-Motion-Software unterstützt, was ein großer Nachteil ist. Deshalb habe ich Kompaktkameras oben bei den Kamera-Optionen nicht erwähnt.

Techniken

FPS (frames per second)

Objekte fixieren

Walk Cycle

Ease In, Ease Out

Kamerabewegungen

Gesichtsausdrücke

Nachbearbeitung und visuelle Effekte

Fotos zu einem Film zusammenfügen

Farbkorrektur

Wie lässt man Objekte fliegen?

Weitere visuelle Effekte

Geräusche und Musik

Geräusche / Sound Design

Da LEGO-Figuren von Natur aus stumm sind und beim Animieren außerdem nur Fotos gemacht werden, haben wir jetzt zwar ein fertiges Video, aber noch keinen Ton. Bei Brickfilmen muss jedes einzelne Geräusch, das man am Ende hören soll, manuell zum Video hinzugefügt werden: von Hintergrundgeräuschen wie Meeresrauschen oder Wind über Schrittgeräusche, bellende Hunde und fahrende Autos bis hin zu Explosionen. Je mehr man darauf achtet, auch die vermeintlich unwichtigen Nebengeräusche einzufügen, desto echter klingt die Geräuschkulisse, die man dadurch erschafft.
Aber woher bekommt man diese ganzen Geräusche? Eine Möglichkeit ist natürlich, sie selbst aufzunehmen. Da man dafür aber viel Zeit und ein gutes Mikrofon benötigt, und da es auch etwas schwierig ist, bestimmte Geräusche wie etwa Explosionen oder Polizei-Funksprüche selbst aufzunehmen, ist es – gerade am Anfang – sicher eine bessere Idee, fertige Geräusche aus dem Internet zu benutzen. Auf den folgenden Internetseiten sind kostenlose Soundeffekte zu finden, die man herunterladen und für Brickfilme verwenden kann:
  • freesound.org: Hier ist eine große Auswahl an Soundeffekten zu finden, die von Nutzern hochgeladen wurden. Bei jeder Datei steht auch ein Hinweis, unter welcher Lizenz man sie verwenden darf: So bedeutet „This work is licensed under the Attribution 4.0 License.“ beispielsweise, dass man im Abspann den Namen des Urhebers im Abspann nennen muss, wenn man den Film veröffentlicht, während man Geräusche unter der „Public Domain“- oder „Creative Commons 0“-Lizenz einfach verwenden darf, ohne irgendetwas tun zu müssen. Geräusche unter der „Attribution Noncommercial 3.0 License“ darf man zudem nur für nichtkommerzielle Zweck verwenden.
  • soundbible.com: Auch hier gibt es viele verschiedene Geräusche (mit unterschiedlichen Lizenzen).
  • Soundly: Soundly ist ein Programm, in dem man nach bestimmten Geräuschen suchen und diese dann direkt in das Schnittprogramm hineinziehen kann. In der Gratis-Version sind zwar nicht so viele Geräusche verfügbar wie in der Pro-Version (die ca. 15 € pro Monat kostet), aber die Auswahl ist dennoch sehr groß.
  • SoundsCrate: Hier muss man eigentlich monatlich zahlen, um Zugriff auf die gesamte Bibliothek zu bekommen, aber wenn man „PREVIEW PRO CONTENT“ deaktiviert, gibt es auch viele Geräusche, auf die man mit einem Gratis-Account Zugriff hat, und von denen man 5 pro Tag herunterladen kann.

Musik

Der letzte Schritt bei der Produktion meiner Filme ist das Hinzufügen von Musik. Auch hier muss man auf die Urheberrechte achten – man kann nicht einfach irgendein Lied aus dem Radio verwenden, wenn man vorhat, den Film zu veröffentlichen. Ich verwende meistens die folgende Seite, auf der es gebührenfreie Musik unter der Creative Commons-Lizenz gibt: https://incompetech.com/music/royalty-free/music.html.
Es gibt dort auch eine Seite, auf der man nur die verwendeten Titel auswählen muss und automatisch einen Text für den Abspann mit der korrekten Namensnennung erzeugen kann, den man dann nur noch kopieren und einfügen muss.